Worte

Die Macht der Worte vermag so viel,

verstehen des Anderen ist ihr oberstes Ziel.

Doch schnell verliert sich ein Wort, eine Silbe,

und der Sinn des Gesagten ist nicht mehr derselbe.

 

Bedenkt man die Wortvielfalt, etwas zu beschreiben,

zudem die Möglichkeiten, dabei Schiffbruch zu erleiden,

 kommt man unweigerlich zu dem einen Schluss,

 dass man zum sinnvollen Reden Hirn haben muss.

Auch der Worte Betonung wähle man mit Bedacht,

unseren Worten wird damit  Leben beigebracht.

So vertraut sie uns sind, so groß dieses Glück,

ein gesprochenes Wort kehrt niemals zurück. 

 

Der  Einfältige nutzt seiner Worte Menge,

und zwischen seinen Lippen gibt‘ s sinnlos Gedränge.

Es erahnt sein Gegenüber schon den vokalen Gau,

und wünscht sich, dass dieser hält endlich sein Maul.

Unter Verliebten ist es doch eher das Gegenteil,

wenige Worte bringen hier oftmals das Liebesheil.

Wenn Amors Pfeil trifft nach gezieltem Schuss,

ersetzt die gehauchten Worte ein einzelner Kuss.

Gewählte Worte bedarf auch ein guter Handel,

 damit widerfährt niemandem eine echte Schande.

Doch mancher Händler wählt seine Worte geschickt,

womit er den Partner dann arglos betrügt.

Unter Kameraden von jeher schon eines gilt,

 ein ehrliches Wort die Kameradschaft erhält.

Einen Freund im Kampfe und in großer Not,

auch ohne ein Wort teilt er mit dir sein Brot.

 

In der Weltpolitik wiegen die Worte so schwer,

nicht selten sind darunter auch Sinnverdreher.

Mit großen Worten schließt er einen solidarischen Pakt,

 sofern er genug Waffen in der Hinterhand hat.

So gibt es viel Gerede um der Worte Sinn,

 dessen geplagter Knecht ich all zu oft bin.

 Bevor mir das Glück der Wortwahl ist nicht mehr hold

 Halte ich meine Klappe, denn Schweigen ist  Gold.

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