Frank Thomas Arnhold
Februar 2021
Neuer Tag mit neuem Gesicht,
Gleiches mögen sie einfach nicht.
Betören uns mit reichlich Purpur und gelb
Blaugrau im Kontext dazwischen gestellt.
Dann wieder ziehen sie hoch wie bleich,
und ohne Kontrast übers Himmelreich.
Weder Anfang noch Ende sind in Sicht,
was danach kommt, weiß man noch nicht.
Ihre Statur belastet den Horizont,
Schwere erfüllt das Firmament,
die Sonne ergibt sich geschlagen,
Beständigkeit lässt sie es ertragen.
Gewaltig türmend, mit drohender Macht,
die Wülste erscheinen muskelbepackt,
von Weiß zu Grau - ständige Neugestalt
bleibt dennoch ihr Antlitz gleichsam kalt.
Fegen über Land mit Saus und Braus,
rütteln Einlass fordernd an jedem Haus.
Kratzen bleiern auf der Erde Kruste
obgleich sie Anlauf nehmen müssten.
Ist es doch nur eine Frage der Zeit,
und sie erstrahlen in neuem Kleid.
Ihre neue Ansicht uns überkommt
in Farbe und Form vom Horizont.
Erblickt man schließlich das tiefe Azur,
dazu weiße Schleiergewänder nur,
gegenüber strahlt kräftig der Sonnenstern,
dann haben wir den Himmel gern.
Nehmen formenreich Abschied vom Tage,
bleiben auch dabei immer Herr der Lage.
Repetiert haben sie uns über Nacht
ein ganz neues Erscheinen dargebracht.
Langeweil' wäre es allemal,
gäbe es keine Wolken immerdar.
Verbinden sie doch am Himmelszelt
die Tage und Nächte dieser Welt.